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Pressemitteilung

"Tierquälerei in ihrer barbarischsten Form"

Pelztierhaltung ist so unnötig wie ein Kropf und so abscheulich wie ein offenes Geschwür, das sagt Uta Maria Jürgens, Tierschutzpolitische Sprecherin der ÖDP und stellvertretende Vorsitzende der Partei in Schleswig-Holstein. Die ÖDP unterstützt in Mitteilungen an die Fraktionen ausdrücklich die Überlegungen von SPD, Grünen, FDP und der Linken zu einem Verbot der Pelztierhaltung und fordert die Fraktion der CDU auf, sich dem anzuschließen.

Fuchs mit Selbstverstümmelung

Nach der Befreiung hunderter Nerze aus einer Pelztierfarm bei Süderbrarup ist endlich auch die Mehrheit der Kieler Politiker auf die tierschutzpolitische Bedeutung der Pelztierhaltung gestoßen worden.

„Was rechtlich als eine Form der Nutztierhaltung daherkommt, ist in Wahrheit Barbarei in ihrer reinsten Form – mitten in unserer zivilisierten Gesellschaft“ empört sich Jürgens. „weder die witterungsbedingte Notwendigkeit, noch der ästhetische Modegenuss, sofern man diesen überhaupt als Argument zulassen will, rechtfertigen heute noch die Verarbeitung von Pelzen in der Modeindustrie“.

Verzweifelter Nerz

 

In der Tat darf es als selbstverständlich gelten, dass Funktionskleidung auf der Basis von Natur- oder synthetischen Materialien bereits seit mehreren Jahrzehnten die steinzeitliche Notwendigkeit der Pelzverarbeitung ersetzt, zudem können selbst Experten gut gemachte, nicht minder luxuriöse Kunstpelze kaum mehr von Echtpelz unterscheiden.

 

Dabei stehen hinter jedem Nerzmantel, jedem pelzbesetzten Jäckchen, Schal oder Stiefel, unvorstellbare Qualen. Zwar gibt es innerhalb Deutschlands detaillierte Bestimmungen zur Haltung von Pelztieren. Diese sind jedoch selbst, wenn sie umgesetzt werden, kaum mehr als ein Minimalstandard. So vegetieren die bewegungsliebenden, einzelgängerisch lebenden und hochintelligenten Füchse, Nerze, Nutrias, in außereuropäischen Pelztierfarmen v.a. auch Katzen und Hunde, eng zusammengepfercht in kleinen Gitterboxen, der ihnen die empfindlichen Pfoten wund schneiden, elendiglich vor sich hin, bevor sie qualvoll erstickt, erschlagen, ertränkt, über Maul- und Afterelektroden geschunden oder aber aus Nachlässigkeit bei lebendigem Leib gehäutet werden.

„Je langsamer und grausamer der Tod, umso besser die Pelzqualität, da sich bei Todesangst die Haare aufstellen und den Pelz besonders voluminös erscheinen lassen.“ Beschreibt Jürgens, die Psychologie und Ethologie studiert hat, die Praktiken der Pelzfarmer. „Das Leid der Tiere ist unvorstellbar. Ich bin mir sicher, dass keine der Pelzträgerinnen den Anblick der fiependen, sich in Panik selbst verstümmelnden, sich in Todespein windenden Tiere auch nur einen Augenblick lang ertragen würde, wenn sie sich dieser Wahrheit hinter dem schönen Produkt „Pelz“ stellen würde.“

Warum also kaufen noch immer – und in letzter Zeit sogar wieder vermehrt, sich selbst „aufgeklärt“ nennende Bürger Pelzprodukte?

Tiere nach der Häutung

„Das Endprodukt ‚Pelz’ verbirgt perfekt die unsagbaren Qualen, die mit seiner Herstellung verbunden sind, und verspricht der Kundin Teilhabe an einem Hauch Außergewöhnlichkeit und Luxus. Mit der Bedienung primitiver Instinkte ködert die Modelobby so unbedarfte Konsumenten“ Analysiert Jürgens. Gut platzierte Werbung in den einschlägigen Modezeitschriften mache salonfähig, was – bei Licht besehen – eine absolut unzeitgemäße Behandlung unser Mitgeschöpfe darstelle. „In Absatz 1 des Tierschutzgesetzes steht, dass kein Tier ‚ohne vernünftigen Grund’ Leid erfahren darf. So kritisch man diese Formulierung sehen muss – hier steht sie eindeutig auf Seiten der Tiere. Oder ist das Schmücken mit fremder Haut etwa ein ‚vernünftiger Grund’ für abertausendfaches Leid?“

 

In persönlichen Mitteilungen an die Fraktionen von SPD, der Grünen, der FDP, der CDU und der Linken im Schleswig-Holsteinischen Landtag, setzt sich die ÖDP für deren Initiative ein, die Pelztierhaltung zu verbieten.

 

 

 

 

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